Künstlerin des Monats März 2021 Anja @Letterleuchten

STECKBRIEF

  • Anja Keller 
  • Instagram: @letterleuchten
  • bald 33 Jahre alt (am 26.03.)
  • lebe mit meinem Mann, unserer 5-jährigen Tochter und zwei Katzen im südlichen Landkreis Günzburg (Bayern)
  • Betriebswirtin (B.A.)
  • Lettering seit 2016, Watercolor seit 2017
  • Inzwischen am liebsten Lettering & Watercolor in Kombination
  • LETTERLEUCHTEN als kreativer Nebenjob seit April 2019:
    • Individuelle Auftragsillustrationen- und Letterings
    • Content Creation
    • Workshops (Basic Lettering und Watercolor) im Raum Unterallgäu/Günzburg
    • kleiner Online-Shop für eigene Kreationen und Designs www.letterleuchten.com 

Das bin ich in fünf Wörtern:

kreativ, detailverliebt, gelassen, liberal, freundlich

Welche Rolle spielt das Kreativ-Sein in Deinem Alltag? Greifst Du täglich zu Stift oder Pinsel?
 
Regelmäßige Kreativzeit hat in meinem Alltag einen hohen Stellenwert. Allerdings komme ich zwischen Teilzeitjob, Familie und administrativen Aufgaben für Letterleuchten nicht immer dazu, täglich den Stift oder Pinsel zu schwingen. Nach ein paar Tagen merke ich aber meist, dass sich zu viel kreative Energie anstaut und wieder einmal eine Kreativsession nötig ist.

Du reist auf eine einsame Insel und darfst nur einen Stift/Pinsel/Farbe mitnehmen - für was entscheidest Du Dich?
 
Puuuh, schwierige Frage. Ein Pinsel allein bringt ohne Farbe ja recht wenig. ;-)  Wenn Pinsel inkl. Aquarellfarbe erlaubt wäre, würde ich mich für diese Option entscheiden – und meinen Lieblingspinsel, den KUM Memory Point, mitnehmen. Ansonsten den Pentel Brush Sign Pen, meinen liebsten Brush Pen. 

Wo findest Du die meiste Inspiration?
 
Im ganz alltäglichen Umfeld (Alltagsgegenstände wie Tassen, Vasen, Textilien, Schmuck, Accessoires,…), und vor allem in der Natur. Ansonsten auch gerne bei Pinterest und Instagram.

Dein Lieblings-Buchstabe (am liebsten mit Foto wie Du ihn lettern würdest):

Das große „M“ mag ich sehr.

Letterleuchten Lieblingsbuchstabe

Dein Tipp gegen ein „Krea-Tief“:

Zunächst einmal nichts erzwingen, für eine gewisse Zeit bewusst Pause einlegen und sich mit anderen Dingen befassen (z.B. ein Buch lesen, eine Serie schauen, spazieren gehen). Zuuuu lange sollte die Pause aber auch nicht anhalten, da man leicht Gefahr läuft, komplett raus zu kommen. Bei akutem Ideenmangel hilft es mir, einfach ein wenig mit den Farben zu spielen – ohne konkretes Ziel: Farbverläufe, einfache Formen und Muster, solche Dinge. So komme ich leichter wieder in den „Flow“ und irgendwann entsteht von ganz allein wieder etwas Schönes. 

Kreativ-Chaot oder Ordnungswunder?

Zu 100% Team kreatives Chaos (sehr zum Leidwesen meines Mannes :) )

Hast Du Vorbilder - wenn ja, welche? 

Jein. Es gibt viele talentierte Illustratorinnen/Künstlerinnen, die ich sehr bewundere und die mich immer wieder inspirieren. Allerdings würde ich diese nicht als „Vorbilder“ im eigentlichen Sinne bezeichnen. Ein Vorbild ist für mich eine Person, der man nacheifert, die man gewissermaßen auch nachahmt. Gerade in der Kreativbranche ist hier aber Vorsicht geboten. Letzten Endes muss hier jede/r einen eigenen Weg finden, ohne sich zu sehr auf einzelne Personen einzuschießen.

Kreativität und Social Media - welche Gedanken hast Du dazu?

Social Media ist für die Kreativität Fluch und Segen zugleich – wobei aus meiner Sicht die positiven Aspekte bei Weitem überwiegen.

Ich persönlich hätte ohne Instagram niemals in dieser Form zur Kreativität gefunden und liebe den Austausch in der kreativen Community sehr. Mich motiviert Social Media ungemein dazu, am Ball zu bleiben und mich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Natürlich besteht auch ein gewisser Druck, regelmäßig kreativen Content zu liefern, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Die Schlagzahl, mit der Kunst in diesem Umfeld „produziert“ wird, finde ich teilweise schon beängstigend.

Auch das kann aber motivierend sein und dazu anregen, den inneren Schweinehund öfter mal zu überwinden und regelmäßiger zu Stift und Pinsel zu greifen. Wenn man es schafft, sich nicht allzu sehr auf den Algorithmus und den Vergleich mit Anderen zu fokussieren, bietet sich eine wunderschöne Plattform für Kunst und Kreatives – die es „offline“ in dieser Form einfach nicht gibt.

Ich habe via Social Media schon so viele liebe Menschen und Gleichgesinnte kennengelernt (und zum Teil anschließend auch im „echten Leben“ getroffen), dass mich das Ganze nicht nur in meinem kreativen Schaffen, sondern auch persönlich weitergebracht hat.  

Hast Du weitere kreative Ziele und Träume, auf die Du Dich schon freust?

Vor Kurzem hat sich für mich ein spannendes Projekt ergeben, mit dem ich mir in der Tat einen großen Traum erfüllen kann. Im Moment kann ich dazu noch nicht viel verraten, aber schon bald gibt es mehr Infos dazu. :)

Vielen Dank für das Interview, liebe Anja :)